Für viele Teams in der Produktentwicklung ist es immer noch eine Herausforderung, UX (User Experience) Experten reibungslos in die agile Arbeitsweise zu integrieren. Oft sind sie nicht fester Teil der gesamten Wertschöpfung oder sie werden erst eingebunden, wenn die Lösung bereits angefordert ist.
! Ein Verständnis für den Nutzer und die entsprechenden UX Methoden im Entwicklungsvorgehen ist heutzutage jedoch eine der wichtigsten Grundlagen, um digitale Geschäftsmodelle zum Leben zu erwecken und Innovationen zu schaffen.
Daher stehen wir immer wieder vor der Herausforderungen, die richtige Zusammenarbeit und Kultur im Unternehmen zu fördern, um den Menschen als Nutzer in den Fokus zu stellen.
Doch wie kann die UX Integration optimal gelingen?
Zunächst ist wichtig zu erkennen, dass die Entwicklung eines Produktes ein kontinuierlicher Prozess ist. Das bedeutet, wir müssen unseren Blick immer wieder aufs Neue auf den Wert legen, anstatt uns von einer finalen Lösungsidee leiten zu lassen. Dinge auszuprobieren ist richtig, Perfektion zu suchen hinderlich.
Die folgenden Empfehlungen helfen Dir, UX in den Entwicklungsprozess über alle Abstraktionsebenen hinweg optimal zu integrieren:
1. Habe den Mut zu scheitern und zu verwerfen!
Unser lösungsorientiertes Denken basiert auf Routinen im Entscheidungsfindungsprozess, die sich über die Zeit langsam eingeschlichen haben. Die Entscheidungsfindung ist häufig eine kognitive Verzerrung, die bei uns Menschen die Tendenz hervorruft, Informationen so zu interpretieren oder bewusst zu suchen, um unsere bereits existierenden Überzeugungen oder Annahmen zu bestätigen. Somit sind wir nie einer Begründung für die Entscheidung verlegen.
Doch dieser Entscheidungsprozess kann sich letztendlich negativ auf Designentscheidungen und die Nutzererfahrung auswirken, wenn sich überwiegend auf die eigene Tendenz verlassen wird, anstatt aktiv nach alternativen Perspektiven und Daten zu suchen. Darum müssen wir lernen, mutig zu sein uns von unseren Vorstellungen zu lösen und außerhalb unserer Komfortzone neu zu orientieren. So bewahren wir uns eine offene Haltung und Objektivität.
2. Fördere heterogene Teams und unterschiedliche Perspektiven
Eine offene Haltung für Optionen im Lösungsraum wird auch durch kollaboratives Arbeiten in interdisziplinären Teams gefördert. Die Zusammenstellung der Teams kann dabei während des Entwicklungsprozesses variieren. So können immer die richtigen Experten für spezifische Zeiträume mit einbezogen und Kompetenzen sowie verschiedene Perspektiven auf die Situation effektiv zusammengetragen werden. Aber wie finde ich heraus, wann ich welchen Experten am sinnvollsten heranziehe?
Es ist essenziell, die beteiligten Stakeholder sorgfältig gegeneinander abzuwägen und dabei unterschiedliche Perspektiven zu betrachten, wie bspw. Technik, Business & den Menschen.
Oft ist hier die Beziehung zwischen Produktmanagern (oder Product Owner) und Digital Designern (oder UX Experte) ein Faktor für den Erfolg des Teams und des Produktes. Der Produktmanager (oder Product Owner) verantwortet die Definition von Vision, Strategie und Zielen des Produkts, während die Digital Designer den Blick auf die Gestaltung der User Experience richten, die diese Ziele erfüllt.
Im Zuge dessen sollten Produktmanager die UX-Designer frühzeitig in den Produktentwicklungsprozess einbeziehen und ihnen ein klares Verständnis der Produktziele und Benutzerbedürfnisse vermitteln. Die UX-Designer wiederum sollten die Produktmanager regelmäßig über den Entwicklungsfortschritt, das Nutzerfeedback und etwaige Designherausforderungen informieren.
3. Kompetenzen kennen und erweitern für erfolgreiche Teams
Nicht nur das Zusammenspiel von Product Manager (oder Product Owner) und Digital Designer (oder UX Experte) ist wichtig. Das Entwicklungsteam sollte hier auch einen Blick auf die Design Kompetenzen halten – damit ist nicht die reine Visualisierung gemeint. Als Entwickler sollte die Nutzerforschung wichtiger sein als die reine Zuarbeit an Benutzeroberflächen (UI), denn die Nutzerforschung liefert wertvolle Erkenntnisse über die Bedürfnisse, das Verhalten und die Vorlieben der Nutzer. Während sich das GUI-Design auf die visuellen und interaktiven Aspekte eines Produkts oder einer Dienstleistung konzentriert, geht die Nutzerforschung tiefer in das Verständnis der Motivationen, Ziele und Probleme der Nutzer ein.
So können wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse und Routinen der Nutzer geliefert werden, die in die Gestaltung der Benutzeroberfläche einfließen und das Nutzererlebnis insgesamt verbessern können. Darüber hinaus kann das Team über das Testen von Prototypen mit Nutzern feststellen, ob Designentscheidungen effektiv sind und von den Nutzern gut angenommen werden. Dieses Feedback kann UX/UI Designern helfen, ihre Entwürfe zu verfeinern und bessere Schnittstellen zu schaffen.
Ebenso kann Nutzer(!)-Feedback direkt in die Entwicklung neuer Funktionen einfließen, um die gesamte Qualität der Lösung möglichst hoch zu halten.
Dazu benötigen wir vom Team, Softwareentwickler, Business Analysten gleichermaßen wie UI/UX-Designer, ein Verständnis für folgende Aspekte:
Das Benutzererlebnis steht an erster Stelle.
Frühe Konzepte müssen kontinuierlich evaluiert werden.
Konstruktives Feedback als „Geschenk“ ansehen (und dieses dankbar mit einem Lächeln entgegennehmen).
Fazit
Ein erfolgreiches Produkt ist das Ergebnis einer starken Partnerschaft zwischen Produktmanagern, dem Entwicklungsteam und UX-Designern, bei der alle Parteien zusammenarbeiten, um ein benutzerzentriertes Produkt zu entwickeln. Nur so können Unternehmensziele erfüllt werden.
Durch die Bereitstellung einer gemeinsamen Sprache und eines gemeinsamen Rahmens für die Kommunikation, können UX Designer, Entwickler und Interessengruppen effektiver zusammenzuarbeiten. Dies führt zu besseren Designentscheidungen und einem insgesamt stimmigeren Produkt.
Wir sind dann erfolgreich, wenn Nutzerbedürfnisse und Funktionsumfang übereinstimmen!