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Die beschriebenen Anforderungen sollten iterativ mit den Stakeholdern weiterentwickelt werden. Dabei sind häufig Änderungen an den Anforderungsartefakten erforderlich, die vom Anforderungsvermittler gesteuert werden.
Auch nach der Abnahme des Anforderungsdokuments können Änderungswünsche entstehen, die vom Anforderungsvermittler intensiv geprüft, bewertet und ergänzt bzw. abgelehnt werden sollten.
Jedes technische System unterliegt der Evolution, da sich Bedürfnisse, Unternehmen und Fähigkeiten ständig ändern. Daher ändern sich die Anforderungen an Systeme ebenfalls.
Typische Gründe für Änderungen sind weiterentwickelte Geschäftsprozesse, Wettbewerber, die neue Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt bringen, Kunden, die ihre Prioritäten oder Meinungen ändern, Technologische Veränderungen, Feedback von Systembenutzern, die nach neuen oder geänderten Funktionen fragen und das Erkennen von Fehlern in Anforderungen oder fehlerhaften Domänenannahmen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass man Änderungen zulassen muss, jedoch muss der Anforderungsvermittler die Anfordeurngen an die Entwicklung anpassen.
Fokus sollte auf der Prüfung, Annahme, Klassifizierung, Dokumentation, Beurteilung und Abstimmung von geänderten und neu definierten Anforderungen liegen. Wichtig ist dabei auch die Steuerung der Änderungen gemäß der jeweiligen Dokumentationsphase. Eine Risikoanalyse und -bewertung von Änderungswünschen sollte durchgeführt werden. Darauf aufbauend kann eine Entscheidungsvorlage erstellt werden. Falls eine Änderung durchgeführt werden soll, muss dies z.B. durch einen Änderungsprozess via Change Control Board durchgeführt werden. Dies muss dann auch eine Anpassung aller Dokumente und eine Kommunikation mit allen Beteiligten beinhalten. Falls die Änderung nicht durchgeführt werden soll, muss dies an die Beteiligten kommuniziert werden. Im agilen Kontext können Änderungen und neue Erkenntnisse direkt in das Product Backlog eingepflegt werden.
Anforderungsmanagement-Anwendungen: ist als sinnvoll zu betrachten, wenn sie eine Verfolgbarkeit der Anforderungen ermöglichen.
Standard-Bürosoftware: sind ebenfalls empfehlenswert, wenn sie eine Verfolgbarkeit der Anforderungen ermöglichen.
Ticket-Tools: bieten sich an, wenn mit kontinuierlichen Anpassungen umgegangen werden soll.
Ziel dieser Aktivität ist die abgestimmte Änderung (z.B. über einen abgenommenen Änderungsvertrag oder angepasste Anforderungsdokumente) und das Informieren aller relevanten Beteiligten über die Änderung sein.
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