Scope definieren

Auf der Basis des Bedarfs wird der Scope definiert, d. h. die Eingrenzung der fachlichen wie auch technischen Untersuchung des Projekts. Dazu gehört auch die Definition der Dinge, welche explizit nicht im Projekt berücksichtigt werden und „Out of Scope“ sein sollen.

Werkzeugkoffer mit diversen Tools der Anforderungsfabrik

Systeme sind immer in einen Kontext eingebettet. Ohne diesen Kontext zu verstehen, ist es unmöglich, ein System richtig zu spezifizieren. Der Kontext (im RE*) ist der Teil der Systemumgebung, der für das Verständnis des Systems und seiner Anforderungen relevant ist. Der Kontext eines Systems wird durch die Systemgrenze und die Kontextgrenze abgegrenzt. Die Kontextgrenze ist die Grenze zwischen dem Kontext eines Systems und denjenigen Teilen der Anwendungsdomäne, die für das System und seine Anforderungen nicht relevant sind. Die Systemgrenze ist die Grenze zwischen einem System und seinem umgebenden Kontext. Der Scope ist die Bandbreite der Dinge, die bei der Entwicklung eines Systems geformt und gestaltet werden können. Manchmal stimmen die Systemgrenzen und sein Scope jedoch nicht überein. Es reicht nicht aus, nur die Anforderungen innerhalb der Systemgrenze zu berücksichtigen.

*Requirements Engineering (=Anforderungsmanagement)

Kontextdiagramm mit fünf Schichten und dunkleren blau tönen

Empfehlung

Grenzen Sie anfänglich den Untersuchungsumfangs (ggf. mit Projekt-/Teilprojektleiter, ergänzt um relevante Stakeholder) ab. Der Fokus sollte dabei auf der Definition von Inhalt und Umfang des Projekts sowie klarer Abgrenzung liegen. Wichtig ist es zu beachten nicht direkt mit der Entwicklung des Systems zu beginnen. Die Chance, dass Kommunikationsprobleme zwischen den beteiligten Parteien entstehen, ist ohne klar definiertem Scope sehr wahrscheinlich. Oft besteht jedoch die Annahme, dass die Anforderungen selbstverständlich sind. Daher sollte man den Auftraggeber intensiv einbeziehen, viel kommunizieren und gemeinsam Entscheidungen treffen. Risiken müssen dabei unbedingt angesprochen und reflektiert werden. Bei entsprechenden Risiken, die mit hoher Wahrscheinlichkeit und Tragweite eintreten, muss der Scope ggf. angepasst werden.

Werkzeuge

Projektsteckbrief: Erstellen Sie von Anfang an einen Projektsteckbrief, der die wesentlichen Aspekte des Projekts übersichtlich darstellt.

Kontextdiagramm: Einen generellen Überblick erhalten Sie durch eine Übersicht aller angrenzenden Systeme mithilfe eines Kontextdiagramms.

Use Case Diagramm: Kann zur vereinfachten Darstellung von Zusammenhängen genutzt werden.

Prozess-, Daten- und Applikationsframeworks: Sind ebenso als Alternativen zu betrachten.

Standard-Bürosoftware: (Word, PowerPoint, ggf. Visio) sind einfache Tools, die man auch dafür nutzen kann.

Werkzeuge

Ziel dieser Aktivitätsgruppe ist es, dass ein möglichst klar abgegrenzter Scope (inkl. System und Systemkontext) definiert ist.

Hinweis

Auf Projekt- / Programmebene kann sich der Scope während der Zeit ändern.

Auf Teilprojekt- / Arbeitsebene wird sich der Scope konkretisieren und verkleinern.

Aspekte im Systemkontext, die zum Untersuchungsumfang (Scope) gehören können:

Dokumente (z. B. Gesetze, Vorgaben, Unternehmensstandards)

Personen (Stakeholder)

Partner-Systeme (andere Systeme oder Systemkomponenten, die eine Schnittstelle zum System besitzen)

Prozesse (Geschäftsprozesse oder technische Prozesse, die Auswirkungen auf das System haben)

Ereignisse (technische oder physikalische Ereignisse, die das System beeinflussen)

Verschiedene Formen

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