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Unser Blog erscheint regelmäßig mit neuen Beiträgen aus den Themenbereichen der Anforderungsvermittlung und agilen Skalierung.

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Requirements Engineering Methoden in der Product Owner Rolle

Farbige Figuren die einen Kreis um Puzzleteile bilden

Du hast dich bewusst für die Rolle des Product Owners (PO) entschieden und liebst die Dynamik und Vielfältigkeit der Aufgaben? Aber warum solltest Du dich dann für Methoden aus dem klassischen Requirements Engineering (RE) interessieren? Requirements Engineering ist doch nur für altmodische Wasserfall-Projekte sinnvoll, oder? 

Nicht ganz! In diesem Blogbeitrag stellen wir dir erprobte Methoden aus dem klassischen Anforderungsmanagement vor, die dich in deinen Haupttätigkeiten als Product Owner unterstützen können. Denn auch in deiner PO Rolle kannst du vielseitig von der Struktur der Requirements Engineering Praktiken profitieren, um deine Vision und deine Ziele effizienter zu erreichen. 

 

Stakeholder

Dein Kalender ist voll mit Meetings? Du suchst ständig den Austausch mit Kunden, Auftraggebern und Kollegen aus anderen Abteilungen, die für dein Produkt wichtig sind? Du wirst regelmäßig nach dem aktuellen Status deines Produkts gefragt?

Ja klar, das ist doch der Kern deiner PO-Aufgabe?!

Das pro-aktive Einbinden von Stakeholdern gehört aber auch seit eh und je zu den Haupttätigkeiten des klassischen REs. Das nützlichste Werkzeug hier ist die Stakeholderliste. Als Excel Liste ist es definitiv kein hippes Tool, das du während Workshops vorzeigen kannst. Aber diese Liste hilft dir zu jedem Zeitpunkt einen klaren Überblick über alle deine Ansprechpartner und deren Informationen und Kommunikationsbedürfnisse zu behalten.

Wenn du schon länger im gleichen Team die PO Rolle hast, kennst du deine wichtigsten Stakeholder wahrscheinlich ziemlich gut. Aber kennst du die anderen auch? Kannst Du klar zwischen Auftraggeber, Kunde und Nutzer unterscheiden? Weißt du, welche Information in welcher Frequenz und in welchem Format für deine Stakeholder relevant ist? Nimm dir z.B einmal im Quartal die Zeit, um deine bestehende Liste Revue passieren zu lassen. So kannst du nicht nur sicherstellen, dass du alle Beteiligten berücksichtigst hast, sondern auch, dass dein Austausch mit ihnen optimal gestaltet wird. 

Ob du, wie klassisch gelehrt wird, Kontaktdaten auch erfassen solltest, kannst du anhand der verfügbaren Register in deiner Organisation abschätzen. Gibt es ein gut gepflegtes zentrales Register, inkl. externe Beteiligte, kannst du drauf verzichten. Die Form deiner Stakeholderliste kannst du auf deine Bedürfnisse maßschneidern. Online oder in unserem Werkzeugkoffer findest du ansprechende Templates (formatierte Excel Listen, Bull-Eye / Zwiebel oder Matrixdarstellungen), die dir dabei helfen deine Stakeholder nach Kriterien zu gruppieren. Und wenn du deine Liste mit deinem Team teilst, kannst du auch ganz entspannt Urlaub machen.

 

Priorisieren von Anforderungen

Mit diesem klaren Überblick über deine Stakeholder, musst du noch deren Anforderungen priorisieren. Easy! – die Reihenfolge deiner Backlog Items ist ja genau dafür da. Aber wie definierst du diese Reihenfolge?

Im klassischen RE gehört das Priorisieren zum Anforderungsmanagement. Auch hier findest du konkrete Ansätze, um deine Priorisierung effizienter zu gestalten.

Als PO solltest du dir ausreichend Zeit nehmen, um deine Ausrichtung zu definieren:

  • Welche(s) Ziel(e) möchtest du erreichen?

  • Was ist dir dabei am wichtigsten?

Eine Pauschalantwort gibt es nicht. Um deine persönliche Antwort zu formen, kannst du in folgende Richtungen denken: Geschäftswert, Dringlichkeit, Aufwand, Abhängigkeit, etc. Nur selten ist die Priorisierung uni-dimensional. Einfachheit ist aber essentiell, sprich, jeder Stakeholder sollte nachvollziehen können, wonach du deine Priorisierungsentscheidungen triffst. 

Wenn du hier Klarheit geschaffen hast, kannst du für Dich noch eine Priorisierungstechnik wählen. Mit der Priorisierungstechnik definierst du eine Skala, nach der du deine Backlog Items in Bezug auf dein Priorisierungskriterium bewertest. Auch in diesem zweiten Schritt ist Einfachheit essentiell. Dies bedeutet, dass die Technik für alle Stakeholder verständlich und nachvollziehbar sein sollte. Wenn deine Organisation keine Technik vorgibt, solltest du eine für deine Produktentwicklung auswählen und transparent kommunizieren.

 

Sind das jetzt die einzigen Bereiche der PO Rolle, bei denen klassisches Requirements Engineering helfen kann? Nicht ganz! 
Auch RE Methoden aus den Bereichen Dokumentieren, Ermitteln und Managen finden einen nützlichen Einsatz für den PO.

Mehr dazu in unserem nächsten Blogbeitrag.

Profilbild der Mitarbeiterin Nathalie Josten

Über die Autorin

Nathalie Josten ist Beraterin mit dem Schwerpunkt Business Analyse, Anforderungsmanagement und Product Ownership.

Ihre Leidenschaft sind agile Entwicklungsprojekte. In ihrer Rolle als Requirement Engineer, Business-/System-Analyst oder Product Owner bedient sie stets die Schnittstelle zwischen Business und IT.

Anforderungsvermittlerin / Senior Consultant

Über die Autorin

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Nathalie Josten ist Beraterin mit dem Schwerpunkt Business Analyse, Anforderungsmanagement und Product Ownership.

Ihre Leidenschaft sind agile Entwicklungsprojekte. In ihrer Rolle als Requirement Engineer, Business-/System-Analyst oder Product Owner bedient sie stets die Schnittstelle zwischen Business und IT.

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